Nachruf Franz Eichiner

„Freundlich, offen, aktiv“ war der Leitspruch von Franz Eichiner. Mit ihm hat die Gröbenzeller SPD eines ihrer Originale verloren. Franz Eichiner hat auf seine Weise die SPD in Gröbenzell geprägt und umsichtig geholfen, sie zusammenzuhalten.

Geboren 1948 in Eichstädt ist er 1956 mit seiner Familie als Kind nach Allach umgezogen. Er besuchte die damalige Oberrealschule Pasing, das heutige Max-Planck-Gymnasium, und studierte an der Technischen Universität Mathematik und Physik. Sein Beruf führte ihn 1977 an das Gymnasium Olching in dessen Schulleitung er bis zu seiner Pensionierung als Studiendirektor mitwirkte. Seine politische Heimat suchte Franz Eichiner in tiefer Überzeugung seines Gerechtigkeitssinns in der Sozialdemokratie, der er 1968 im Alter von 20 Jahren beitrat. In Allach führte er dann den erfolgreichen Oberbürgermeisterwahlkampf 1972 für Georg Kronawitter.

Franz Eichiner zog 1978 mit seiner Familie nach Gröbenzell in die neue Sandbergsiedlung. Er engagierte sich schon bald im SPD-Ortsvereinsvorstand, dem er über mehrere Jahrzehnte angehören sollte. 2004 und 2008 stellte er sich für die Sozialdemokratie als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung. Er kam in der Bevölkerung mit seiner natürlichen unverkrampften Art gut an und erreichte sehr stolze Wahlergebnisse von über 40 Prozent. Im Gemeinderat war er 12 Jahre, von 2008 bis 2020, zuletzt als Seniorenreferent des Gemeinderats. Eine schwere heimtückische Krankheit zwang ihn aus seinem ehrenamtlichen Engagement.

In der Gröbenzeller SPD übernahm er den Ortsvereinsvorsitz 2009 und sollte ihn elf für die SPD in Gröbenzell gute Jahre innehaben. Es gelang es ihm sehr schnell, verschiedene Persönlichkeiten und Meinungen zusammenzuführen und den Kern seiner Sozialdemokratie, die soziale Gerechtigkeit, zu betonen. Er verkörperte Zusammenhalt und Gemeinsinn. Als Lehrer lag ihm die Bildungspolitik sehr am Herzen. Hier vertrat er stets und sehr nachdrücklich den Satz, dass Bildung nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen darf. Bildung ist kein bürgerliches Privileg, sondern Recht für alle!

Überhaupt verstand er sich und das Anliegen der Sozialdemokratie als „Anwalt der kleinen Leute“. Dies vertrat er nachdrücklich, humorig und bisweilen auch knorrig. Politik war für ihn kein technokratischer blutleerer Raum. Mit seiner bayerischen Art hat er Dinge auf den Punkt bringen können. Wichtig war für ihn immer wieder der Bau von für Normalbürger bezahlbarem Wohnraum, der Schutz des Ortsbilds wie auch der Zusammenhalt in einer Gemeinde. Als Seniorenreferent war ihm ein großes Anliegen, dass ältere Menschen nicht von der Gesellschaft abgehängt werden und Einrichtungen bestehen, bei denen die Menschen zusammenkommen und nicht vereinsamen.

Am Zusammenleben der SPD nahm Franz Eichiner, solange er gesundheitlich konnte, regen Anteil. Nach längerer Krankheit ist er nun am 8. Juni 2024 gestorben. Er wird sehr fehlen. Wir behalten ihn in unserem Gedächtnis - und sehr gern in unseren Herzen.

Die Abschiedsfeier für Franz Eichiner ist am Freitag, den 5 Juli, 15 Uhr auf dem Friedhof in Gröbenzell

Peter Falk