Nachtrag Nov 23: Das Gymnasium und die Fahrradstellplätze beschäftigt die SPD-Fraktion weiter. Eine Pacht für mögliche Radlstellplätze auf dem Parkplatz soll verhindert werden. Lesen Sie dazu den Dringlichkeitsantrag https://spd-groebenzell.de/ortsverein/antraege/
Videolink: https://fb.watch/mTVOY2gpYI/
Der Gröbenzeller Gemeinderat hat mehrheitlich mit den Stimmen der CSU, Grünen und UWG die Erweiterung des Gymnasiums Gröbenzell blockiert. Daniel Liebetruth, SPD- Kreisrat und Landtagskandidat der SPD, Gröbenzells 3. Bürgermeister Gregor von Uckermann, Gröbenzells Planungsreferentin Andrea Schuster und der SPD- Fraktionssprecher Peter Falk sind entsetzt und gehen mit der Entscheidung hart ins Gericht. Sie weisen auf die dramatischen Konsequenzen für die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte des Gymnasiums hin. Folge ist bereits jetzt ein Planungsstopp.
Randständige Details wie eine andere Dachausrichtung und zusätzliche Fahrradstellplätze,welche nach der entsprechenden Satzung Gröbenzells nicht notwendig sind, waren die vorgegebenen Gründe, weshalb eine Mehrheit aus CSU, Grünen und UWG die Pläne des Landkreises zur Erweiterung des Gymnasiums Gröbenzell in der vergangenen Woche im Gemeinderat ablehnte. Dies ist fachlich abwegig. So berichtete die Bauverwaltung des Landkreises dann am Montag im Kulturausschuss des Kreises, welche Konsequenzen diese Fehlentscheidung hat: Die Planungen werden gestoppt, die bisherigen Planer springen ab, die Erweiterung der Schule verzögert sich um mindestens ein Jahr, was mit Kostensteigerungen verbunden ist. Durch die Verzögerung können Provisorien in Form von Containern nötig werden, die die Kosten für den Landkreis weiter in die Höhe treiben würden und den Schulalltag qualitativ erheblich beeinträchtigen. Der Schulleiter des Gröbenzeller Gymnasiums wies bereits auf die Folgen für die Schule hin: Ab 2025 fehlen der Schule durch den zusätzlichen G9-Jahrgang Räume, auch kann der Lehrplan nicht eingehalten werden, wenn die im Erweiterungsbau vorgesehen Fachräume z.B. für die IT nicht realisiert werden. Daniel Liebetruth, SPD-Kreisrat und Landtagskandidat der SPD, macht darauf aufmerksam, dass auf Landkreisebene parteiübergreifend Einigkeit bestanden hatte, dass aus Gründen der Nachhaltigkeit und aufgrund der Kosten auf einen Fahrradkeller verzichtet werde. Die notwendigen Fahrradstellplätze könne man auch oberirdisch erstellten. Daniel Liebetruth, der selbst Lehrer an einem Gymnasium ist, ärgert sich: „Die negativen Konsequenzen dieser Entscheidung haben ausschließlich Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und Eltern zu tragen.“ Außerdem gebe es an den Schulen des Landkreises bereits einen gewaltigen Sanierungsstau, denn mehrere Schulen warten schon lange auf eine dringend notwendige Sanierung oder Erweiterung. Selbst verschuldete Verzögerungen und unnötige Kostensteigerungen wie in Gröbenzell hätten auch Auswirkungen auf die anderen Schulen des Landkreises. „Wir müssen beim Sanieren und Erweitern unserer Landkreisschulen endlich in die Gänge kommen.“, so Liebetruth. Weniger reden und mehr machen sei gefragt. Andrea Schuster, SPD-Gemeinderätin und Planungsreferentin in Gröbenzell, betont, wie nachhaltig die Erweiterung geplant worden sei: „Die Ausführung der Erweiterung ist als Holz-Hybrid-Bau mit PV-Anlage auf dem Dach sehr nachhaltig.“ Für einen Fahrradkeller müssten aufgrund des hohen Grundwasserspiegels aber zusätzliche Betondecken eingezogen werden,damit das Gewicht des Gebäudes erhöht werde. „Das ist weniger nachhaltig“, so Schuster. Peter Falk, Fraktionssprecher der SPD im Gröbenzeller Gemeinderat, ärgert sich auch über die Kosten, die ein zusätzlicher Fahrradkeller verursachen würde: „2,5 Millionen Euro für 250 Stellplätze – das sind 10 000 Euro pro Fahrradstellplatz.“ Falk, der langjährige Erfahrung in der Kreispolitik hat, weist auf bestehende Widersprüche hin: „Auf der einen Seite beschwert sich Bürgermeister Schäfer über eine zu hohe Kreisumlage, auf der anderen Seite treibt er sie mit absurden Forderungen in die Höhe.“ Gröbenzells Dritter Bürgermeister Gregor von Uckermann (SPD) blickt in die Zukunft und verlangt, dass der Gemeinderat die Entscheidung wieder aufhebt und den Bebauungsplanentwurf billigt, um den Schaden für alle Beteiligten möglichst gering zu halten. Er kündigt einen entsprechenden Antrag für die nächste Gemeinderatssitzung an, um den Schulstandort für Gröbenzell zu retten.
Dazu auch: https://sz.de/1.5999921