Obdachlosigkeit in Gröbenzell vermeiden

02.05.2019

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Martin,

die Wohnprobleme haben in unserer hochpreisigen Region deutlich zugenommen. Wohnraum ist knapp und vielfach mit Durchschnittseinkommen unbezahlbar. Dies führt dazu, dass zunehmend Mitbürgerinnen und Mitbürger von Obdachlosigkeit bedroht und betroffen sind, wobei die Entwicklungen teilweise dramatisch sind. Dabei ist es wichtig, dass drohende Wohnungslosigkeit frühzeitig erkannt und nachhaltig vermieden wird.

Im Gemeindehaushalt sind derzeit für die Unterbringung obdachloser Menschen 160.000 € bereitgestellt. Um die Situation abzumildern und etwas aufzufangen werden gegenwärtig in unseren Nachbarstädten in kommunaler Regie Appartments bzw. Wohnungen für Menschen errichtet, die ihren Wohnraum verloren haben. Auch in Gröbenzell besteht aller Anlass, die Problemstellung im Gemeinderat näher zu beleuchten und ggfs. weitere Beschlussfassungen abzuleiten.

Daher stelle ich namens der SPD-Fraktion folgenden Antrag:

Der Gemeinderat wird über die Fallentwicklung und –struktur der Obdachlosigkeit in den letzten fünf Jahren informiert. Insbesondere: Wie ist die Fallzahlentwicklung? Inwieweit sind Familien mit Kindern betroffen? Wie ist die Altersstruktur? Wie lange dauert die Obdachlosigkeit an? Wie ist die Art der Unterbringung? Wo erfolgen die Unterbringungen? Zusätzlich wird über die Fälle von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen informiert, bei denen jedoch Obdachlosigkeit durch Verwaltungshandeln vermieden werden konnte. Dazu gehört die Darstellung welche Möglichkeiten der Verwaltung derzeit zur Verfügung stehen bzw. welche zusätzlichen personellen, organisatorischen, sozialberatenden und ggfs. finanziellen sowie infrastrukturellen Instrumente die Verwaltung zukünftig für erforderlich erachtet, um Obdachlosigkeit von Menschen vermeiden zu können.

Wo sind die Ursachen in Gröbenzell bestehender bzw. drohender Obdachlosigkeit? Insbesondere, warum steht der bisherige Wohnraum nicht mehr zur Verfügung? Welche Rolle spielt Zweckentfremdung? Wie lange waren Bemühungen um Ersatzwohnraum erfolglos? Gibt es weiteren zusätzlichen Bedarf psychosozialer Betreuung? Gibt es zeitlich enge Situationen mit plötzlich zahlreichen Problemstellungen, sog. „Spitzensituationen“ oder ist das Problem ein eher kontinuierlich Zunehmendes? So war mir berichtet worden, dass zum Ende April 2019 im Bereich der Wohnungen der bisherigen Hexe sich Obdachlosigkeitsfragestellungen ergeben haben? Wie hat die Verwaltung hier reagiert?

Ggfs. sind weitere erforderliche Beschlussfassungen im Gemeinderat aus dem Bericht abzuleiten.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Falk