Lärmschutz Bahn in Gröbenzell
Alternative Möglichkeiten prüfen – Ortsverschandelung verhindern
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
hiermit stelle ich namens der SPD- Fraktion folgenden Antrag:
Die Gemeinde Gröbenzell fordert, anlässlich des faktischen Baustopps der Lärmschutzmaßnahmen an der Bahnhaupttrasse, die Prüfung alternativer innovativer, sowie deutlich weniger ortsbildbeeinträchtigender und kostengünstigerer Lärmschutzmaßnahmen an der Bahnhaupttrasse.
Die Bahn hat, nachdem Bürger gerichtliche Hilfe in Anspruch nahmen, die Lärmschutzarbeiten an der Hauptstrecke vorläufig eingestellt; an der Güterumgehungsstrecke wird nun offenbar weitergebaut. Das Konzept der Bahn weist hier jedoch Lücken auf. Einer Bautafel am Gröbenzeller S- Bahnhof kann entnommen werden, dass die Bahn den Abschluss der Arbeiten an der Hauptstrecke erst für 2014 ankündigt. Wir alle wissen, dass solche Zeitprognosen ohnehin meist zu optimistisch sind.
Die offensichtliche Unterbrechung der Arbeiten an der Hauptstrecke soll aus Sicht der SPD- Fraktion zum Anlass für eine Revision der geplanten Maßnahmen genommen werden. Die Errichtung von Wänden, mit einer Höhe von 4 Metern über Gleiskante, führen zu einer irreversiblen Zerschneidung und einer erheblichen „Verschandelung“ unseres Orts; aber auch weitere Aspekte der geplanten Lärmschutzmaßnahmen sind unbefriedigend:
So kann das von der Gemeinde gewünschte Farbkonzept nicht realisiert werden.
An der Brücke zur Freyastrasse besteht offenkundig eine planerische Lücke, die mit einer Verschiebung der Fußgängerbrücke auf Kosten der Gemeinde geschlossen werden soll. Hierzu besteht überdies eine Diskrepanz zwischen Ihren Angaben hinsichtlich des Verlaufs und anderen öffentlicher Äußerungen der Bahn: Im letzten Plusa haben Sie behauptet, die Gemeinde sei hierüber erst knapp informiert worden. Der SZ FFB muss ich in einer Äußerung eines Bahnsprechers entnehmen, dass die Gemeinde bereits im Frühjahr über die Problematik informiert gewesen sei. Bitte legen Sie daher dem GR das Anschreiben der Bahn nebst Eingangsstempel vor.
Wie ich erfahren habe prüft die Bahn mittlerweile alternative innovative Lärmschutzkonzepte, die ohne hohe Wände - welche unseren Ort grässlich zertrennen- auskommen können. So gäbe es mittlerweile Maßnahmen an den Schienen, die mit Gabionen kombiniert werden, welche nur noch 40 – 80 cm über Gleiskante liegen. Hier sollte die Gemeinde mit der Bahn Kontakt in die Richtung des Baus alternativer Methoden für Fröbenzell im Vergleich zu den viele Meter hohen Lärmschutzwänden aufnehmen.
Verweisen darf ich zudem auf die Problematik des Bahnbaus im Stadtgebiet Bamberg. In Bamberg setzt man sich intensiv mit der Bahnlärmproblematik und der Optik von Gleisbauten auseinander. Daher halte ich es für angezeigt, das man seitens der Gemeinde die Bamberger Stadtverwaltung kontaktiert, um an den dortigen Erfahrungen und den offenbar sehr viel weiter gehenden Diskussionsständen teilzuhaben.
Manche dieser neuen Maßnahmen sind offenkundig zudem deutlich kostengünstiger als die traditionellen Lärmschutzwände. Da an der Güterumgehungsstrecke der geplante Lärmschutz ohnehin lückenhaft ist, könnten diese Methoden dort zudem zum Lückenschluss verwendet werden.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Falk
SPD- Fraktionsvorsitzender
23.10.2012