Ja zu Gröbenzells kindernahen Schulstandorten- Bernhard- Rössner- Schule muss erhalten werden
Ja zu Ganztagsangeboten in Gröbenzell
Nein zu kurzem Gedächtnis bei CSU & Grünen Wirklich nötig in Gröbenzell: Eine professionelle Rathausführung
Die Debatte um den letzten unseligen Gemeinderatsbeschluss einer Mehrheit aus CSU, Grünen u.a. über eine Sprengeländerung bei Gröbenzells Grundschulen mit einhergehender Gefährdung der Bernhard- Rössner- Schule ist dringend notwendig. Sie sollte von der verantwortlichen Gemeinderatsmehrheit aus CSU und Grünen mit mehr Ehrlichkeit über die Abläufe geführt werden. Ein einfacher Blick in die Rathausvorlagen der letzten 4 Jahre fördert nämlich ganz Erstaunliches zutage.
Tatsächlich sind durch den Gemeinderat seit über 4 Jahren alle beschlussmäßigen Voraussetzungen für ein Ganztagsschulangebot in Gröbenzell geschaffen. Nur die Umsetzung unter Führung des CSU- Bürgermeisters hakt seit 4 Jahren. Eine Elternbefragung fand bis heute nicht statt. Dabei wurde von einigen Verantwortlichen ganz offensichtlich die Bernhard- Rössner- Schule auf die Abschussliste gesetzt. Nun will’s - wie in Gröbenzell üblich - niemand gewesen sein. Gedächtnislücken indes kann man abhelfen:
Tatsächlich gibt es seit 24.7.2008, also seit über 4 (in Worten vier) Jahren nachfolgenden einstimmigen Gemeinderatsbeschluss:
„Der Gemeinderat beschließt .... die Verwaltung zu beauftragen, im Einvernehmen mit der Schulleitung alle konzeptionellen und antragstechnischen Voraussetzungen zu schaffen, um die mittelfristige Einrichtung zweier gebundener Ganztagszüge an der Ährenfeldschule zu beantragen und nach Möglichkeit realisieren zu können.“ (Prot. GR 24.7.08).
Also: Beschlüsse gibt es seit fast epochaler Zeit – über 2 Ganztagszüge in der zentralen Ortsmitte an der Ährenfeldschule. Nur die Umsetzung, zuständig ist Bürgermeister Rubenbauer (CSU), war hapernd. Nicht einmal eine Elternbefragung ist nach 4 Jahren zustande gekommen. Schuld sind, so die Öffentlichkeitsarbeit des Rathauses. bei den sich stark häufenden Pannen immer alle anderen – nur natürlich nie der Chef selbst. Jedenfalls gingen zwei Jahre ins Land, ohne das die Sache substantiell vorangekommen wäre. Dies ist umso ärgerlicher, als die Leiterin der Ährenfeldschule kürzlich erklärt hatte, sie sei an sich bereits 2010 startklar gewesen.
Die Ursachen liegen im Gröbenzeller Rathaus, seinen eher verschlungenen Pfaden und Entscheidungsstrukturen sowie an einer bei konstruktivem Handlungsbedarf überforderten Rathausspitze. Wunderlich ist aber dann auch, wenn der Grüne Fraktionsvorsitzende angesichts des einstimmigen (!) Beschluss aus dem Jahr 2008 nunmehr plötzlich vor Eltern erklärt, er habe von der Möglichkeit eines zweizügigen Ganztagsangebots erst kürzlich erfahren. Offensichtlich soll nur kaschiert werden, dass die Gröbenzeller Grünen wieder einmal getreulich mit ihrem Bürgermeister stimmten ohne eigene Vorstellungen einzubringen. Macht ja nichts: In anderen Essentials der Gröbenzeller Gemeindepolitik ist das ja auch nicht anderes. So beim Hotelkomplex in der Bahnhofstrasse; oder notwendigen Hausaufgaben in der Haushaltspolitik.
Im Jahr 2010, also nach 2 (!) Jahren offensichtlichen Leerlaufs im Rathaus, erneuerte der für Schulen zuständige Ausschuss die Beschlusslage, frühestmöglich mit der Einrichtung einer Ganztagsschule an der Ährenfeldschule zu beginnen (KESOZ, 18.5.10).
Ein weiteres (!) Jahr ging in die Gemeinde ohne sichtbare äußere Aktivitäten. Im Jahr 2011 hielt es nun der Bürgermeister erforderlich, den Gemeinderat mit neuerlichen verwaltungsinternen Fragestellungen zu befassen. Wie unausgegoren sein Handeln war ergibt sich direkt aus dem vom Bürgermeister vorgelegten Arbeitspapier. Dies lohnt eine genauere Darstellung:
Auszugsweise heißt es wörtlich zu den Perspektiven Gröbenzeller Schulen hinsichtlich der Bildung von nun 2 Sprengeln, dass ein im Rathaus dann erst zu Ende des Jahres 2010 gebildeter verwaltungsinterner Arbeitskreis eine mögliche „Schließung“ der Bernhard- Rößner- Schule „ergebnisoffen“ (!) diskutiere (Arbeitspapier GR 14.4.11). Bekannt ist, das dies selbst in der örtlichen CSU einigen zu bunt wurde. Deren mehr an Öffentlichkeitsarbeit und PR als inhaltlicher Arbeit interessierter Fraktionsvorsitzender gab eine Eilmeldung heraus, wonach man die Hände von der Bernhard- Rößner- Schule lassen möge und die CSU zur Eigenständigkeit dieser Schule stehe. Ins Bild der kurzen Gedächtnisse der Gröbenzeller Gemeindepolitik passt es, wenn nun eben dieser CSU- Sprecher eine Kehrtwende zum Nachteil der Bernhard- Rössner- Schule absolviert und dafür ausdrücklich vom Chef der Grünen- Fraktion für seine Denk- bzw. Umfallertätigkeit mit den Worten gelobt wird, der Kopf sei rund. Kritische Hinterfragung und inhaltliche Auseinandersetzung sehen anders aus.
Interessant ist, dass im Rathaus noch im April 2011 ein Start eines Ganztagszugs , nun an der Gröbenbachschule (!), mit Schuljahr 2011/12 (!) für denkbar angesehen wurde, sinnvoller hingegen für 2012/13 (Arbeitspapier GR v. 14.4.11 TOP 4).
Nach einem weiterem Jahr unerledigter Hausaufgaben, will nun der Bürgermeister Sprengeländerungen zum Nachteil der Bernhard- Rössner- Schule betreiben. Nach immerhin 4 Jahren verhältnismäßiger Stille versandte dieser nunmehr täglich Eilmemoranden der Beteiligten, die vor allem und nachvollziehbar erhebliche Verunsicherungen erkennen ließen. Ärgerlich ist die breite Zustimmung im Gemeinderat zu diesen Vorgängen. Dies mag aber weniger an Inhalten liegen, als an Angst vor einer Offenlegung der völlig unprofessionellen Abläufe oder gelegentlich Bequemlichkeit zur Erarbeitung tragfähiger Lösungen sowie einem sehr kurzen Gedächtnis.
Fazit: Gröbenzell hat beschlussmäßig seit 2008 einen Standort für ein zusätzliches Ganztagsangebot. Dies ist die Ährenfeldschule. Dort soll begonnen werden. Es ist nach 4 Jahren endlich die notwendige Elternbefragung durchzuführen.
Peter Falk
Finanzreferent des Gemeinderats (SPD)
11.08.2012