Auslobung Architektenwettbewerb Bahnhofstraße

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

von Anfang an hat sich die SPD für eine zügige und unverfälschte Umsetzung des eindeutigen Ergebnisses des Bürgerentscheids Bahnhofstraße ausgesprochen. Zudem hat sich der Gemeinderat auf Antrag der SPD bereits vom 1.2.2009 wie folgt selbst an die materiell inhaltlichen Aussagen des Bürgerentscheids gebunden:

  1. Die Einmündung Eschenriederstraße/Bahnhofstraße wird nicht zu einem Kreisel ausgebaut.
  2. In dem Bereich wird ein Betreutes Wohnen vorgesehen.
  3. In dem Bereich entsteht kein Ladengeschäft mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 qm.“

Für unsere Fraktion ist darüber hinaus noch der Bau von erschwinglichen Wohnungen, eine regenerative Energieversorgung, eine S- Bahnnahe Kindereinrichtung sowie der Erhalt des traditionellen liebenswerten Ensembles „Grüner Baum“ wichtig. Leider mussten wir nun insbesondere in der letzten Gemeinderatssitzung feststellen, dass die ursprünglichen Intentionen des Bürgerentscheids immer mehr durch in den Auslobungstexts für den Architektenwettbewerb einzuarbeitende kontraproduktive Gemeinderatsbeschlüsse (z. B. hohe Geschossflächenzahlen) verfälscht werden.

Zudem sind für brauchbare Ergebnisse für einen Architektenwettbewerb zu kleinkarrierte Vorgaben, aber auch der wesentliche Ausschluss von Ergebnissen aus einer stattgefundenen Bürgerwerkstatt schädlich.

Seit langer Zeit befasst sich der in Gröbenzell ansässige Architekt, Herr Robert Winzinger, mit örtlichen Planungen. Dieser verfügt wie wenige Erfahrung mit architektonischen Arbeiten privater wie öffentlicher Hand in unserer Gemeinde.

Daher stelle ich folgenden Dringlichkeitsantrag zur Abstimmung in der nächsten Gemeinderatssitzung in Erweiterung der dortigen Tagesordnung:

Der Gemeinderat beschließt in die folgende Gemeinderatssitzung vor Beschlussfassung über den Auslobungstext zum Architektenwettbewerb Herrn Architekten Robert Winzinger einzuladen und seine Ansichten einzuholen.

In der Bahnhofstraße werden Beträge von vielen Millionen Euro bewegt werden. Hier sind Gemeinwohlinteressen in besonderer Weise vor kurzfristigen Kapital- und Bodenverwertungsinteressen zu schützen. Ein Architektenwettbewerb soll produktive Ergebnisse hervorbringen können. Im Übrigen ist ein Architektenwettbewerb, der wegen zu enger Fesselung nicht erfolgreich sein kann, im Interesse der öffentlichen Gemeindefinanzen schlicht zu teuer.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Falk
Finanzreferent des Gemeinderats
08.02.2010