Unter dem Motto „Kinderzimmer statt Hotelzimmer“ lud Florian Ritter, Bürgermeisterkandidat der SPD, zu seiner letzten großen Wahlkampfveranstaltung ins Bürgerhaus Gröbenzell ein. Florian Ritter spricht sich vehement gegen den Bau eines Hotels in der Bahnhofstraße aus. „Aufgrund der begrenzten Bauflächen in der Bahnhofstraße muss man sich die Frage stellen, was das Dringlichste sei, was Gröbenzell benötigt.“, so Ritter. "Die derzeitig im Wahlkampf beobachtbare Tendenz allen nach den Mund zu reden ist unseriös und schadet dem Vertrauen in die Politik", beklagte Ritter. Die SPD will bezahlbaren Wohnraum schaffen und die Nahversorgung sicherstellen. Bezahlbarer Wohnraum für Gröbenzeller Familien, barrierefreien Wohnungen für Senioren sowie Flächen für die Nahversorgung haben eindeutig Priorität. Durch den Bau eines Hotels würde gut ein Drittel der bebaubaren Fläche für den Wohnungsbau verloren gehen.
Florian Ritter, der seit 2003 für die SPD im Bayerischen Landtag sitzt, betonte, dass er den in den 80er Jahren unter Alt-Bürgermeister Dr. Rieder erstellten Ortsentwicklungsplan wieder aufgreifen und fortschreiben möchte. Derzeit herrsche in Gröbenzell eine gewisse Ziel- und Planlosigkeit. Die Ortsentwicklung müsse sich an den Interessen aller Bürger und nicht an den Interessen einzelner Investoren orientieren. „Gröbenzell braucht planerische Weitsicht“, so Ritter.
Zudem informierte der 51-jährige Vater von drei Kindern die Bürgerinnen und Bürger nicht nur über die Ortszentrumsplanung, sondern auch über Punkte aus seinem 100-Tage-Programm, welches er als Bürgermeister umsetzen möchte. Ein wichtiges Anliegen ist Florian Ritter unter anderem die Einrichtung einer zentralen Anmeldestelle für Kinderbetreuungsplätze im Rathaus. Auch die Schaffung eines zentralen Ansprechpartners für Wirtschaftsfragen möchte Florian Ritter neben vielen weiteren Punkten in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit als Bürgermeister in Angriff nehmen. Er verspräche nichts, was er nicht halten könne, betonte der Landtagsabgeordnete. Er sei schließlich jahrelang Mitglied des Finanzausschusses des Bayrischen Landtags gewesen und sei professionelles Arbeiten gewohnt.
Auf die Frage aus dem Publikum, wie er denn mit einem Gemeinderat ohne klare Mehrheitsverhältnisse arbeiten wolle, antwortete Ritter, dass es für ihn ein Vorteil sei, dass er als Außenstehender an den Konflikten der vergangenen Jahre nicht beteiligt war. Er stellte seinen Willen zur Zusammenarbeit und Konsens heraus. Durch seine langjährige Berufserfahrung als Geschäftsführer und seine Arbeit im Bayerischen Landtag habe er viel Erfahrung an der Erarbeitung konsensorientierter Lösungen gesammelt. Die Professionalisierung der Gemeinderatsarbeit in Gröbenzell wäre eine Kernaufgabe. Er sehe seine Aufgabe darin, Mehrheiten von Sachfrage zu Sachfrage zu suchen und Kompromisse herzustellen. Die Zusammenarbeit soll aber nicht nur im Gemeinderat sondern auch mit den Bürgerinnen und Bürgern auf neue Beine gestellt werden. So betonte Ritter, dass er unter anderem Anwohner mittels Anwohnerversammlungen frühzeitig in Planungsprozesse mit einbeziehen sowie eine Bürgermeistersprechstunde einrichten werde. Bürgerbeteiligung sei kein Selbstzweck. "Ich will Bürgerbeteiligung nicht Bürgerbeschäftigung!", betonte der Bürgerrechtsexperte. "Bürgerbeteiligung muss zu konkreten Ergebnissen und zur Priorisierung dieser Ergebnisse führen", fügte er an. "Das ist eine Frage des Respektes vor den Menschen". Am Ende des Abends waren sich alle Anwesenden einig, dass Florian Ritter der richtige Mann ist, um die Gröbenzeller Zukunftsaufgaben anzupacken.