Auf Einladung des SPD Bürgermeisterkandidat Florian Ritter wurde am Freitag über die Zukunft Gröbenzells diskutiert.Die Gesprächsteilnehmer waren Andreas Magg und Norbert Seidl, die Bürgermeister der Nachbarstädte Olching und Puchheim sowie die Münchner Stadträtin Beatrix Zurek. Sie ist Wohnexpertin und Vorsitzende des Bayerischen Mieterbunds. Außerdem kam die Architektin Eva Magotsch, die für die SPD als Bürgermeisterin in Jesenwang kandidiert. Sie hat Erfahrung mit öffentlichem Bauen und Dorferneuerungsprozessen. Zentrale Themen des Abends waren der Siedlungsdruck auf die Region und die Zusammenarbeit der Kommunen.
Beatrix Zurek unterstützt Florian Ritter in seiner Forderung, Grund und Boden der Gemeinde Gröbenzell nicht zu verkaufen. Dadurch würde die Gemeinde die Steuerungsfähigkeit für die Gestaltung des Ortes verlieren. Auf jeden Fall müsse die Gemeinde ihre Planungshoheit nutzen. Sie könne für die Ausweisung von Baurecht geförderten Wohnungsbau durchsetzen. Sie verwies auf das in München erfolgreiche Instrument der „sozialgerechten Bodennutzung“. Außerdem sprach sie sich für genossenschaftlichen Wohnbau aus, mit dem es wirtschaftlich möglich sei, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Hierzu regte Florian Ritter die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises an.
Die Vorsitzende des Bayerischen Mieterbunds lobte zudem den Vorstoß der SPD Gemeinderatsfraktion, einen Mietspiegel für Gröbenzell ermitteln zu lassen. Dieser weist die ortsübliche Vergleichsmiete aus und sei ein wichtiges Instrument, das sowohl für Mieter als auch Vermieter Klarheit schaffe und somit befriedend wirke.
Puchheims Bürgermeister Norbert Seidl lobte die Zusammenarbeit mit Gröbenzell bei der gemeinsamen Kinderkrippe, der kommunalen Energiegesellschaft (KommEnergie) und beim Böhmer Weiher. Dazu erläuterte Seidl, dass mittlerweile eine Betreibergesellschaft gegründet worden sei. Derzeit werde ein Verkehrskonzept erstellt, das in erster Linie auf Rad- und Fußgänger ausgerichtet sei. Florian Ritter pflichtete bei: „Wir wollen keinen Autotourismus zum Böhmer Weiher. Als Bürgermeister werde ich das Verkehrskonzept auf der Bürgerversammlung diskutieren.“
Für Andreas Magg besteht die wichtigste Aufgabe eines Bürgermeisters darin, ein „Arbeitsklima auf Augenhöhe“ zu schaffen. Mit einem Gröbenzeller Bürgermeister Florian Ritter soll die Zusammenarbeit noch vertieft werden. „Die Olchinger sind nicht nachtragend!“, sagte Magg mit Hinweis auf die Ablehnung der Gemeinde Gröbenzell, sich an den Reinigungskosten für den Olchinger See zu beteiligen. Magg und Ritter setzen sich für eine gemeinsame Buslinie vom Gröbenzeller Norden ins Grasslfinger Moos ein.
Eva Magotsch und Florian Ritter waren sich darin einig, dass eine Zentrumsplanung nur bei konstruktiver Zusammenarbeit aller Beteiligten gelingen könne. Magotsch empfahl sich für die Organisation der Umsetzung Beratung von außen zu holen. In Jesenwang habe man von der Unterstützung der „Schule für Dorferneuerung profitiert“.
Florian Ritter zeigte sich begeistert von den Vorschlägen seiner Nachbarn und die Unterstützung für seine Politik der Bürgerbeteiligung: „Ich habe nicht auf jede Frage ein Antwort. Aber ich mache den Bürgerinnen und Bürgern das Angebot, mit Ihnen gemeinsam die Zukunft Gröbenzells zu gestalten.“ Oberste Priorität bei der Planung haben dabei für Ritter die Schaffung von Wohnraum, die Barrierefreiheit und die Versorgung des Zentrums.