Florian Ritter: „Energiewende ist bedeutende Zukunftsaufgabe“

13. Dezember 2013

Der Bürgermeisterkandidat der SPD in Gröbenzell, Florian Ritter, hält die Energiewende für eine zentrale Zukunftsaufgabe für die Gemeinde Gröbenzell. Unter seiner Leitung diskutierten örtliche Fachleute über das Thema: Dieter Rubenbauer (Aufsichtsratsvorsitzender der KommEnergie), Hanno Lang-Berens (Energieberatung Verbraucherzentrale Bayern), die Kreisbaumeisterin Reinlinde Leitz und Dr. Alexa Zierl (selbständige Energieberaterin).

Florian Ritter lobte auf der Veranstaltung die bisherigen Anstrengungen der Gemeinde Gröbenzell. Trotzdem gelte es nicht nur die erfolgreichen Ansätze – wie die Arbeit des Energieversorgers KommEnergie – fortzuführen, sie müssen auch weiterentwickelt werden. „Die Gemeinde soll Ziele für die Minderung der Treibhausgase und die Förderung regenerativer Energien festlegen. Wir wollen das Thema noch stärker an die Menschen heran tragen wie bisher.“, so der sozialdemokratische Bürgermeisterkandidat Ritter.

Die KommEnergie, als kommunales Stromversorgungsunternehmen der Gemeinden Gröbenzell, Eichenau und der Stadt Puchheim, bezieht laut Dieter Rubenbauer ausschließlich Strom aus Wasserkraft. Der Einkauf sei aber nur die eine Seite, die KommEnergie steigt auch in die Eigenerzeugung von Strom durch Photovoltaik und Windkraft ein. Als Beispiel für eine Anlage nannte Rubenbauer das Dach der Ährenfeldschule, bezüglich Windkraftanlagen sei man in Verhandlungen im Landkreis Pfaffenhofen. Er wies auf das Angebot der KommEnergie hin, die Betriebsführung von Photovoltaikanlagen zu übernehmen. „Jeder ist gefordert!“, motivierte Rubenbauer die Gröbenzellerinnen und Gröbenzeller bei der Energiewende selbst aktiv zu werden.

Im Landkreis Fürstenfeldbruck besteht ein „Teilflächennutzungsplan Windkraft“. Dieser ermögliche eine Steuerung durch den Landkreis erklärte die Kreisbaumeisterin Reinlinde Leitz. Als sogenannte „Konzentrationsflächen“ werden Gebiete ausgewiesen, die sich für die Erzeugung von Strom aus Windkraft eignen. Sollte es zu Erhöhung der Abstandsflächen auf 2 Kilometer kommen - wie von Horst Seehofer ins Spiel gebracht - würde im Landkreis keine Anlage gebaut werden können, erklärte Leitz. Für Gröbenzell eigne sich ihrer Ansicht nach besonders Oberflächengeothermie aufgrund des hohen Grundwasserspiegels. Für die Installation einer Wärmepumpe bedarf es lediglich einer wasserrechtlichen Erlaubnis, die frühzeitig beantragt werden soll und in aller Regel genehmigt wird.

Das größte Potential für die Energiewende sieht Hanno Lang-Berens, Energieberater der Verbraucherzentrale, in der Einsparung. Er berät im Gröbenzeller Rathaus Bürgerinnen und Bürger über Einsparpotentiale durch Fensterisolierung, Kellerdeckendämmung, Heizungserneuerung oder den Einbau einer Wasserpumpe. Als Beispiel aus der Praxis nannte er eine 1991 gebaute Doppelhaushälfte, die derzeit fünfmal so viel Energie benötigt, wie es aus seiner Sicht erforderlich ist. Von der Politik forderte Lang-Berens klare Vorgaben, was die primären Energiequellen in den kommenden Jahren sind, damit Verbraucher Sicherheit bei ihren Investitionen hätten. Auch die Zinsen für KfW-Darlehen müssten über 20-30 Jahre festgeschrieben sein. Über solche Zeiten rechnen sich umfassende bauliche Maßnahmen finanziell. Hanno Lang-Berens rät schon am Beginn eines Bauvorhabens eine Energieberatung machen zu lassen: „Oft kommen die Leute zu spät und fragen nur noch, welche Heizung sie einbauen lassen sollen.“

„Energiewende ist etwas zum Wohlfühlen.“, findet Dr. Alexa Zierl. Für sie besteht die Energiewende aus einem Dreiklang: Sonne, Sparen und kurze Wege. Energieunternehmen bieten bereits zum Festpreis von 6000€ eine fertige Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 6000 kwh/Jahr. Die Technik sei „der Wahnsinn“ und für jedermann möglich. Das Einsparpotential sieht die selbständige Energieberaterin bei 30-40%, jeder könne bei sich zu Hause den Verbrauch mit einem Messgerät überprüfen. Zierl lobte, dass die Gemeinde im Bereich des Bahnhofs 1500 Stellplätze für Räder zur Verfügung stellt und fordert, dass bei der Nahversorgung auf kurze Wege geachtet wird.

Zahlreiche Fragen der Gröbenzeller Bürgerinnen und Bürger zur Speicherung von Energie, den Regelungen zu Abstandsflächen im Koalitionsvertrag und zum Verhalten der Verbraucher führten zu einer lebendigen Diskussion mit den Experten. Florian Ritter bedankte sich herzlich und zog als Fazit, dass Kooperation der Schlüsselbegriff für die Energiewende ist. Florian Ritter: „Nur durch gemeinsames Handeln der Bürgerinnen und Bürger, der Gemeinde und auf überregionaler Ebene kann die Energiewende ein Erfolg werden“.

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